Seit letzten Sommer ist mein Sohn im Kindergarten. Sein Kindergartenalltag, seine Gspändlis und die tolle Arbeit seiner Lehrpersonen wurden zu einem weiteren Lebensmittelpunkt. Ich staune, wie viel und leicht neues ausprobiert und gelernt wird. Neben einigen Fluchwörtern im Wortschatz, hat sich eine Begeisterung für‘s Schreiben, Rechnen, Entdecken, Diskutieren eingenistet. Dem Kind gefällt es rüüdig im «Chindsgi».

In einem Brief weist uns nun das Lehrerteam darauf hin, dass wegen den kantonalen Sparmassnahmen ein zusätzlicher schulfreier Tag eingeführt wird. Der Unterricht und die Betreuung am Donnerstag vor Karfreitag findet nicht statt. Zwangsferien an den Volksschulen! Diese Sparmassnahmen treffen die Familien direkt. Wir Eltern werden für diesen schulfreien Tag von der Arbeit fern bleiben. Ich frage mich, wer hier was spart? Die Kosten werden einzig vom Kanton auf die Eltern abgewälzt und damit gleichzeitig multipliziert. Denn viele Eltern werden frei nehmen und sich damit nicht produktiv und gewinnbringend im Unternehmen einsetzen können. Mehr Aufwand für die Eltern, weniger Gewinn für die Arbeitgebenden, weniger Bildung für unsere Kinder. Wieso darf das als «effizienter Mitteleinsatz im Bildungsbereich» bezeichnet werden?

Wir werden diesen freien Donnerstag geniessen: Im Verkehrshaus oder am See. Ich werde mit guter Miene zum blöden Spiel die Melodie des Songs «Hurra, hurra die Schule brennt» pfeifen. Wir erwachsenen Luzerner brennen einen weiteren Tag Bildung und damit die zukünftigen Chancen der Kinder ab. Wir schlauen Sparfüchse?!

Mein Standpunkt über den zusätzlichen schulfreien Tag im Kanton Luzern, erschienen in der Luzerner Rundschau.

Berichterstattung „Schulfrei zum sparen“ auf nau.ch

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