Es ist Määs, es sind Ferien! Mein Sohn Juri hat seine ersten sechs Wochen Kindergarten hinter sich. Er ist traurig, dass er zwei Wochen lang seine Gspändli nicht jeden Tag auf dem Schulweg antreffen wird und mit ihnen herumalbern kann.

Für uns Erwachsene, die wir unseren 4-jährigen Sohn auf dem Schulweg begleitet haben, waren diese sechs Wochen nicht so cheibe lustig. Wir wussten und sorgten uns bereits im Voraus um die Herausforderungen und Gefahren, die der Stadtverkehr für die Kindern birgt.

Im Pedibus haben wir den Schulweg unter die Füsse genommen und versucht Schritt für Schritt die Gefahren zu meistern. Insbesondere das Vorleben der «Rad steht, Kind geht!»-Regel beim Überqueren der Fussgängerstreifen hat uns eiserne Nerven abverlangt. Stoisch habe ich den Kindergärtner vor den anrollenden und immer wilder winkenden AutofahrerInnen zurückgehalten. Ab und an mussten wir sogar warten, bis endlich ein Auto zum Anhalten aufkreuzte. Der Fall war meist klar: Wir wurden gesehen, die Überquerung sicher. Von den kleinen Kindern ist eine solche diffuse Kommunikation zwischen Automobilist und Fussgänger jedoch zu viel abverlangt. Für sie ist einzig ein stillstehendes Auto ein wahrnehmbarer und definiert sicherer Zustand, um den Zebrastreifen überqueren zu können.

In der Schweiz verunfallen pro Jahr 530 Kinder als Fussgänger. Sechs davon sterben.

Was bei den bremsenden Automobilisten wie eine rechthaberische Bestrafungsaktion wirken mag, ist das Erlernen notwendiger Überlebenstaktik. Darum danke ich den Luzerner Automobilisten, die wir auf dem Schulweg meines Sohnes zum totalen Stillstand gezwungen haben, für ihre Geduld und ihr Mitmachen: Rad steht, Kind geht!

Mein Standpunkt zum Start der Schulzeit und der Wichtigkeit eines sicheren Schulweges, erschienen in der Luzerner Rundschau.

Ich setze mich für sichere Verkehrsverbindungen ein

Es ist Aufgabe der Stadt sichere Verkehrsverbindungen für alle zu erstellen. 

  • Sichere Schulwege, wenn möglich ohne Querung der Luzernerstrasse
  • Sichere Veloverbindungen, so dass Velopendeln zur Arbeit oder in die Kanti Alltag und nicht Abenteuer ist
  • Sichere Quartierstrassen mit Tempo 30
  • Sichere Strassenverhältnisse nützen allen Verkehrsteilnehmer*innen