Ich träume auch davon: Mein Geld, investiert durch meine Pensionskasse, durch den AHV-Fonds oder durch meine Bank, arbeitet unermüdlich auch in der Nacht zu meinem Vorteil, um sich weiter zu vermehren.

Wie ein Albtraum kommt es mir aber dann vor, wenn ich vernehme, dass mein Geld im Jemen Krieg führt! Ein Krieg, der komplexe Hintergründe und Strukturen hat, aber mit stupid einfacher Waffengewalt ausgefochten wird. Rüstungsfirmen aus aller Welt liefern dazu die eingesetzten Waffen an die involvierten Konfliktparteien.

Leidtragend ist – wie immer – die Zivilbevölkerung. Hunger, Cholera und Mord treiben die Menschen in die Flucht, ins Elend, in den Tod.

Damit die immense Masse an Kriegsgerät zu ihrem Einsatz gelangen kann, muss in dessen Produktion investiert werden. Auch Pensionskassen, die Schweizer Nationalbank, private Banken und Versicherungen liefern dafür das notwendige Kapital.

Ich selber investiere hie und da in Aktien von Unternehmen, hinter deren Werte ich stehen und über deren Rendite ich mich mitfreuen kann. Der grosse Brocken meines erarbeiteten Kapitals jedoch, wird durch meine Pensionskasse und andere institutionelle Anleger angelegt. Unter anderem für Unternehmen, welche ich weder ideell noch finanziell unterstützen möchte.

Ich möchte, dass mein Geld für mich und nicht gegen mich arbeitet. Ich möchte keinen finanziellen Gewinn aus Kriegen erzielen. Ich möchte keine «traurig-harten Realitäten», geschaffen durch Waffengewalt, sondern Frieden wo immer möglich. Ich möchte Transparenz und einen Stopp von Investitionen in menschenfeindliche Geschäfte. Darum habe ich die Kriegsgeschäftsinitiative der Jungen Grünen und der GSoA unterschrieben und hoffe, dass Sie dies auch tun.

Mein Standpunkt  zum moralischen Dilemma institutioneller Geldanlegern wie AHV oder Pensionskassen, erschienen in der Luzerner Rundschau.