Erinnern Sie sich noch? An den Sommerhit 2007, der Berliner Elektropoper namens 2raumwohnung „36Grad“, die in der Hot-Rotation am Radio den vermeintlichen Supersommer in der Stadt belanglos, aber klangvoll besungen haben?

36 Grad war es in unseren Breitgarden laut historischen Temperaturaufzeichnungen nur selten. Trotzdem beschert uns der Sommer in den vergangenen Jahren immer mehr Hitzetage mit über 30 Grad Celsius. 

In der Stadt Kriens lässt sich die mediterrane Zeit dank attraktiven Parkbad und nah gelegenem Naturraum ertragen. Doch nicht alle Krienserinnen und Krienser können den hohen Temperaturen so einfach ausweichen. 

Das pessimistische Klimaszenario der Schweiz prognostiziert für unsere Region bis 2060 sechs zusätzliche Hitzetage, insgesamt 22, gegenüber der Vergleichsperiode 1981-2010. Da wird Ausweichen immer schwieriger. Hitzeinsel-Effekte im verdichtet städtischen Raum lassen die Stadt nicht mehr genug abkühlen und die Auswirkungen der erwarteten zunehmenden Starkniederschlag-Ereignisse konnten wir letzten Sommer wieder erleben. 36 Grad und es wird noch heisser? Kein so toller Ausblick.

Mit der Verabschiedung der Krienser Klima- und Energiestrategie hat der Einwohnerrat letzten Monat bei der Ursache angesetzt. Mit über 30 Massnahmen soll Kriens bis 2045 CO₂-neutral werden und so seinen Beitrag an die Eindämmung des Klimawandels leisten. Dabei stehen keine Verbote und Verzicht im Zentrum, sondern Anreize und Entwicklungsmöglichkeiten, von welchem auch die lokale Wirtschaft profitieren kann. Die aktuell wohl prominenteste Massnahme ist der Aufbau eines Wärmeverbundes für grosse Teile der Stadt Kriens, für welchen gerade die Ausschreibung läuft und welcher 2025/2026 zum ersten Mal Wärmeenergie zu attraktiven Konditionen liefern soll. 

Der zweite Teil der Klimastrategie gibt vor, wie wir unseren Lebensraum gegenüber den Veränderungen wappnen können, sodass das Ausmass an Hitzeinseln reduziert und sommerliche Lebensqualitäten verbessert werden können. 

In einem weiteren Schritt möchte der Stadtrat dem Einwohnerrat ein ambitiöses Programm zur Begrünung des Stadtraums vorschlagen und mit der aktuell erarbeiteten Trinkwasser-Strategie soll uns das unbezahlbare Lebensmittel Wasser auf lange Zeit hinaus gesichert bleiben.

So soll sich der Sommer auch in Zukunft geniessen lassen. Geniessen Sie diesen und unsere Lektüre dazu.