Maurus Frey kandidiert für den Krienser Stadtrat und das Stadtpräsidium. Der Entwicklungsleiter für Umweltmonitoring und Präsident der Grünen Kanton Luzern fordert eine kontrollierte und qualitative Stadtentwicklung statt planloses Wachstum.

Maurus Frey, am 29. März kandidieren Sie für den Krienser Stadtrat und das Stadtpräsidium. Was reizt Sie, dieses intensive Amt auszuüben?

Kriens steht an einem Wendepunkt und hat beste Voraussetzungen für eine interessante Entwicklung. Wir haben Mut
bewiesen, ein neues Zent­rum zu entwickeln. Ich möchte mit diesem Mut im Rücken diese Entwicklung weiterführen. Das Zentrum muss weiter belebt
werden. Es braucht weiter mutige Verkehrslösungen, ein starkes Gewerbe und grüne Pärke als ruhige Oasen.

Ich wünsche mir, dass jedes Bauprojekt zu mehr Lebensqualität in Kriens beiträgt.
Maurus Frey, Kandidierender Stadtrat und Stadtpräsidium

Was verbindet Sie mit Kriens?

Ich bin in Kriens aufgewachsen, habe hier die Schule besucht, war in der Pfadi und in verschiedenen Vereinen aktiv. Auch in meinen Wanderjahren hat mein Herz für Kriens geschlagen. Heute lebe ich mit meiner Familie im Zentrum meiner Heimatstadt und darf von deren Angeboten und deren Lebensqualität profitieren.

Was zeichnet unsere Gemeinde aus?

In unmittelbarer Nähe haben wir höchste Lebensqualität dank nahen Erholungsräumen auf dem Sonnenberg und dem Pilatus. Im Zentrum haben wir die urbane Stadt; mit öV, Veloverbindungen, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und Sport. Alles liegt nahe beieinander und ist gut erreichbar.
Kriens ist auch das Zuhause von vielen engagierten, kreativen Menschen. Zu alldem ist Sorge zu tragen.

Was qualifiziert Sie für die Krienser Exekutive?

Ich bin ein sehr politischer Mensch, ich bin jung und bringe dennoch bereits eine grosse Führungserfahrung in Wirtschaft und Politik mit. In den vergangenen fünfzehn Jahren fokussierte ich mich beruflich auf die Entwicklung und Realisierung von innovativen Ideen. Ich leitete ein Team von Softwarent­wickler*innen und führte eine Partei zu verschiedenen Erfolgen.
Wir brauchen Ideen, Energie und Mut, um das Notwendige möglich zu machen. 0815-Rezepte bringen uns nicht weiter. Ich sehe mich auch in der Rolle
des Ermöglichers von innovativen Lösungen. Letztlich aber ist Erfolg immer eine Teamleistung.

Was möchten Sie prioritär anpacken, um Kriens für seine Bewohnerinnen und Bewohner attraktiver zu machen?

Wir verfügen über ein tolles Angebot an Schulen, familienfreundlichen Strukturen, Dienstleistungen und Naherholungsräumen. Das gilt es zu stärken. Kriens soll in Zukunft nicht einfach grauer und grösser werden. Wir brauchen eine grünere, qualitativere Entwicklung.

Wie wollen Sie die Zukunft der Stadt mitgestalten?

Kriens bietet etwas und steht nicht zum Ausverkauf. Darum darf im Gegenzug auch Qualität von Investoren eingefordert werden. Siedlungsentwicklung bedarf einer hochwertigen Planung und ist kein Zufallsprodukt.
Ich wünsche mir, dass jedes Bauprojekt zu mehr Lebensqualität in Kriens beiträgt. Es braucht Vielfalt für ein lebendiges Zusammenleben.

In Ihren ersten Interviews zu Ihrer Kandidatur in der Luzerner Zeitung haben Sie sich gegen eine Erhöhung der Pensen für die Krienser Stadträt*innen ausgesprochen – insbesondere auch um Zeit für Ihre Familie zu haben. Werden Sie nur ein Teilzeit-Stapi sein?

Nein, mir ist bewusst – Stadtrat und Stadtpräsident sind eine 24/7-Aufgabe, welche ich gerne bereit bin, zu erfüllen. Anwesenheit alleine ist jedoch kein Garant für gute Regierungs-Leistung. Ich setze mich auch für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Es wäre seltsam, wenn diese Vereinbarkeit gerade im Stadtrat aufhören würde.

2018 betrug die Nettoschuld jeder Krienser*in 6’200 Franken – 1998 waren es gerade mal 1’100 Franken. Wie kann die Gemeinde ihre finanzielle Zukunft sicherstellen und gestalten?

Eine wichtige Erkenntnis ist: Wachstum alleine ist keine Finanzstrategie. Wesentlich ist auch Ausgabendisziplin. Der Stadtrat muss die beschlossenen Budgets einhalten. Es gilt alle Möglichkeiten zu nutzen. Wie kann es zum Beispiel sein, dass das neue Stadthaus seit einem Jahr bezogen ist und gleichzeitig das alte Gemeindehaus immer noch leer steht? Da wird mit den knappen Ressourcen nicht sorgfältig umgegangen.

Wer Wachstum sät, darf sich über die Ernte nicht wundern.
Maurus Frey, Kandidierender Stadtrat und Stadtpräsidium

Und wie sieht es mit den Einnahmen aus?

Die kantonalen Rahmenbedingungen sind sicher nicht zu unseren Gunsten. Es wird wohl auch auf Einnahmenseite Korrekturen brauchen. Wir mussten schon immer für gesunde Finanzen kämpfen. Auf öffentliche Investitionen dürfen wir nicht verzichten – sonst geht es bergab mit Kriens.
Eine Herausforderung für Kriens sind die hohen Ausgaben für Bildung und Soziales, die sich mit dem derzeitigen Bevölkerungswachstum akzentuieren.
Wer Wachstum sät, darf sich über die Ernte nicht wundern. Mehr Einwohner*innen führen zu zusätzlichem Aufwand für die Verwaltung und Infrastruktur. Beispielsweise mehr Schulraum oder zusätzliche ÖV-Angebote.

Es reicht nicht, nach dem Prinzip «das klappt schon irgendwie» vorzugehen. Viele Krienser*innen verfolgen dieses Wachstum mit kritischem Blick – und zwar berechtigt.
Denn es ist durchaus so, dass diese Entwicklung nicht in einem wirklich kontrollierten Rahmen vonstatten geht.

Auch beim Thema Verkehr gibt es Verbesserungspotential – Kriens wird von Stau und viel Lärm an der Hauptstrasse dominiert: Aber was sind die Alternativen?

Wir dürfen nicht auf einseitige Lösungen setzen. Fakt ist: Umso mehr Menschen mit dem Velo oder dem öV ihren Arbeitsweg bestreiten, desto mehr Platz bleibt auf der Strasse für den notwendigen Auto- und Lastwagenverkehr.
Um die negativen Auswirkungen des Verkehrs zu reduzieren, bin ich für Tempo 30 auf der Hauptstrasse. Das hat nicht zum Ziel das Auto auszubremsen, sondern die
Lebensqualität rund um die Luzernerstrasse zu erhöhen.

Ist Ihre Kandidatur für Präsidium und Stadtrat auch eine Kritik an der bisherigen Arbeit des Gremiums?

Der Stadtrat scheint festgefahren und beschäftigt sich hauptsächlich mit sich selbst – sei es bei der Lohnfrage oder den Ungereimtheiten rund um die Kostenüberschreitungen für Infrastrukturprojekte. Diese Blockade gilt es zu lösen. Ich traue es den bisherigen Stadträt*innen nicht zu, dass sie sich unter eigener Anleitung selbst aus dieser Blockade befreien können.

Die Klimathematik ist 2019 zum politischen Hauptthema geworden. Welchen Beitrag kann die Gemeinde zur Bewältigung der Klimakrise leisten?

Klimapolitik beginnt auf kommunaler Ebene. Wir können die besten Anreize und Bedingungen schaffen, damit Klimaschutz auch für Kriens ein Treiber für Innovation und eine wirtschaftliche Chance ist. Ich möchte einen Plan für die Stadt Kriens erarbeiten, wie wir unseren Anteil zum Erreichen der globalen und nationalen Klimaziele leisten können. Wir müssen agieren statt reagieren. Ohne Plan werden wir überrumpelt. Je früher und progressiver wir handeln, desto eher können wir in Kriens davon profitieren.

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